Digitale Werkzeuge für Kurse – eine Auswahl

Das digitale Lernen öffnet ein grosses Feld an neuen Lernmöglichkeiten. Dies stellt Kursleitende vor die schwierige Aufgabe, das am besten geeignete Werkzeug im Kurs einzusetzen. Hinzu kommt, dass digitales Lernen nicht zwingend im Präsenzunterricht stattfinden muss. Es kann auch ergänzend als Vor- oder Nachbereitung der Weiterbildung dienen. Auf was muss beim Einsatz von digitalen Tools geachtet werden? von Beatrice Krause

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Unter «digitalem Lernen» wird vieles verstanden. Sei dies klassisches E-Learning mit einem Learning-Management-System wie Moodle, die Nutzung von Apps mit Tablets im Unterricht oder die Produktion eigener digitaler Inhalte wie Videos, die dann auf YouTube gestellt werden. Dabei stehen die Teilnehmenden beim Einsatz dieser Möglichkeiten ganz klar im Fokus. Das digitale Werkzeug dient als Lernunterstützung und wird nicht um seiner Selbstwillen eingesetzt.

Die Auswahl ist deshalb immer abhängig von der Zielgruppe, Lernziel und Lerninhalten. Nicht vergessen werden dürfen die organisatorischen und technischen Gegebenheiten der jeweiligen Weiterbildungsinstitution. Dazu stellen sich diese Fragen: Haben die Teilnehmenden eigene Laptops und Tablets oder stellt ihnen die Weiterbildungsorganisation diese zur Verfügung? Wie sieht es mit dem Internetzugang via WLAN aus? Ist es stabil genug, wenn es mehrere Personen gleichzeitig nutzen?

Auch der zeitliche Faktor vor oder während des Kurses ist nicht zu unterschätzen. Die digitale Aufbereitung von Inhalten oder das Einrichten von Social Media Konten für die Teilnehmenden ist ein zusätzlicher Mehraufwand. Bei einer Gruppe mit mehr als zwölf Personen ist es beispielsweise ratsam, wenn im Präsenzkurs eine technische Assistenz den Kursteilnehmenden beim Einloggen in diese Tools hilft.

Social Media im geschützten Raum
Grundsätzlich sollte die Zustimmung der Teilnehmenden da sein, solche Tools nutzen zu wollen. In Kursen für Stellensuchende beispielsweise darf die Kursleitung diese nicht zu Facebook zwingen, denn datenschutzrechtliche Bedenken können hier durchaus angebracht sein. Besser ist es hier auf Freiwilligkeit zu setzen oder Social Media Tools zuerst im geschützten virtuellen Raum ausprobieren zu lassen. Das heisst eine geschlossen Gruppenfunktion zu wählen, zu der nur die Teilnehmenden Zugriff haben. Soziale Netzwerke wie Facebook oder Edmodo bieten dies an.

Ideal ist es auch beispielsweise eine webbasierte Software wie Etherpad zu nutzen, bei der sich die Teilnehmenden nicht zwingend registrieren müssen. Oder die Kursleitung legt ein gemeinsames Schulungskonto an und alle nutzen dieses Konto, um das Tool auszuprobieren.

Einsatz von Apps
Apps sind in der Regel einfach aufgebaut und Tablets leicht zu bedienen. Gerade deshalb kann sich der Einsatz damit in Kursen mit Geringqualifizierten lohnen. Können die Teilnehmenden sich bei der Nutzung gegenseitig unterstützen, steigert dies ihr Selbstwertgefühl. Die Nutzung von Apps ist aber nicht immer gratis. Hier kann die Kursleitung die Teilnehmenden auf die versteckten Kosten aufmerksam machen und so ihre Medienkompetenz stärken.

Top 100 Tools for Learning
Jane Hart vom Center for Learning & Performance Technologies stellt viele der bereits genannten digitalen Werkzeuge regelmässig mit ihrer Liste «Top 100 Tools for Learning» genauer vor. Vieles davon ist für den englischsprachigen Raum ausgerichtet, aber nach und nach gibt es davon deutsch- und teilweise auch französischsprachige Versionen.

 

CC BY-SA 3.0 DE by Beatrice Krause / NETZ.KULTUR.LERNEN

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